Roaring Twenties

Die Roaring Twenties sind das wohl aufregendste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts und faszinieren auch 100 Jahre später Menschen rund um den Globus. Mode, Musik, Unterhaltung, Kunst, Kultur, technischer Fortschritt, gesellschaftliche Entwicklung – die 20er Jahre brennen in all diesen Bereichen gleichzeitig ein regelrechtes Feuerwerk ab. Die Menschen strömen in Großstädte wie Berlin, wo eine ungeahnte neue Freiheit lockt: Tagsüber saust man mit dem neuen Automobil über die Berliner Avus, telefoniert sich zur abendlichen Verabredungen zusammen, lauscht den ersten Rundfunksendungen oder legt die neueste Schellackplatte auf das Grammophon. In Clubs, Nachtbars und Cabarets kann man zu Jazz, Swing und Charleston die Nächte durchmachen. Der Jazz schwappt aus den USA nach Europa: 1926 wird ein erstes Musical von Duke Ellington am Berliner Admiralspalast aufgeführt, der Charleston versetzt die vergnügungssüchtigen Massen in Ekstase. Absinth, das Modegetränk der 20er und andere Rauschmittel lassen alle Hemmungen verschwinden. Revuegirls und Skandaltänzerinnen lassen ihre Hüllen fallen. Im Sog der Großstadt wird alles möglich: In der Liebe wird die Freiheit neu gedacht und Beziehungen über alle Geschlechtergrenzen weg offen gelebt. Travestielokale wie das Berliner El Dorado werden zu Hotspots der Nacht. Die Mode wird zum Ausdruck ihrer neu gelebten Freiheit: Bubikopf, knielange Kleider und auch mal Hosen sind bei den Damen angesagt. Männer sieht man in Anzügen oder in sportlich-legeren Kniebundhose mit Hosenträgern auf den belebten Straßen flanieren – natürlich nie ohne Kappe oder Hut! Meister wie Otto Dix halten die rastlose Stimmung der Zeit in atemberaubenden Kunstwerken fest und zeigen eine Dekade, die Menschen immer wieder inspiriert.

Die Weltwirtschaftskrise und schließlich die Machtübernahme der Nazis setzten jener einzigartigen und schillernden Dekade schließlich ein jähes Ende.

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