Anita Berber

Sie ist stets blass geschminkt, ihre Brauen sind gezupft, die Lippen ein blutroter Strich. Manchmal trägt sie Smoking wie ein Mann oder einen Zobelpelz, in dessen Ausschnitt sich ein dressiertes Äffchen klammert. Vor jedem Auftritt trinkt sie eine Flasche Cognac: Anita Berber ist die Femme Fatale der Weimarer Republik. Ab 1917 tanzt sie auf den auf den Bühnen Berlins in Stücken wie Tänze des Lasters, des Grauens und der Ekstase leicht bekleidet oder nackt von einem Skandal zum nächsten. Außerdem steht sie in zahlreichen Stummfilmproduktionen vor der Kamera. Befeuert von hemmungslosem Drogen- und Alkoholkonsum ist die Künstlerin, die den Smoking für Frauen salonfähig macht, auch im Nachtleben Berlins für ihre Exzesse bekannt und bricht alle Tabus. Eine letzte Tournee führt die Künstlerin in den Libanon, wo sie am 13. Juli 1928 zusammenbricht. Zurück in Berlin stirbt sie im Alter von nur 28 Jahren.

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